Kunststoff Düsseldorfer Paletten im Palettenpooling bei ALDI
ALDI Nord und ALDI SÜD führen unternehmensweit eine „Kunststoff Düsseldorfer Palette“ (KDP) ein. Ab Herbst 2020 ersetzen beide Discounter nach und nach die klassische Holzpalette in der Größe 80 mal 60 Zentimeter durch eine langlebige und zugleich wirtschaftlichere Kunststoff-Version.
Die sogenannte „Kunststoff Düsseldorfer Palette“ ist komplett recyclingfähig und besteht bereits zu rund einem Drittel aus Rezyklat, also wiederverwertetem Kunststoff, unter anderem aus der gelben Tonne. Produziert wird die „Kunststoff Düsseldorfer Palette“ von Walther Faltsysteme, einem Palettenhersteller aus NRW. Paletten Report hat den Palettenhersteller im April 2019 besucht.
„Die Kunststoffpaletten sind technologisch State of the Art. Eine echte Innovation für die Optimierung der Lieferketten im Lebensmitteleinzelhandel“, so Stefan Ruhland, Director Logistics Management bei ALDI SÜD. Die „Kunststoff Düsseldorfer Palette“ bietet eine statische Traglast von bis zu 1.000 Kilo und eine dynamische Traglast von 500 Kilo und ist für alle gängigen Fördersysteme geeignet. In das Palettendeck ist eine spezielle Kontur eingelassen, durch welche die KDP insbesondere mit den bekannten Mehrwegkisten aus dem Obst- und Gemüsebereich kompatibel ist und hier eine besonders hohe Rutschfestigkeit und Stabilität bietet. Tragegriffe und Anti-Rutsch-Stopfen sorgen für eine höhere Arbeits- und Transportsicherheit.
Kunststoff Düsseldorfer Paletten im Palettenpooling löst Palettentausch ab
Anders als bei den Holzpaletten gibt es bei KDP keinen Palettentausch. Stattdessen erfolgt die Bereitstellung der KDP für die Lieferanten über ein Palettenpoolingsystem, das von Polymer Logistics betrieben wird. Der Betreiber ist für Palettenpooling in Europa und den USA bekannt. Nach jedem Umlauf kontrolliert er die Ware auf Schäden und reinigt die leeren Paletten der Dienstleister.
Dadurch erfüllen die Paletten auch höhere Hygienestandards. Ein weiterer Vorteil: Integrierte RFID-Chips und Barcode-Label ermöglichen eine standortgenaue Erfassung jeder Palette. „Der Poolingdienstleister kann jederzeit nachverfolgen, wie viele Paletten sich in den Depots, beim Lieferanten und beim Händler befinden. Dadurch kommt es auch zu weniger Palettenschwund“, erklärt Arne Ringkowski, Teamlead Return Logistics bei ALDI Nord.
Düsseldorfer Paletten aus Holz sind in der Regel nach wenigen Umläufen nicht mehr einsatzfähig, eine Reparatur ist meist unwirtschaftlich. „Die Kunststoff Düsseldorfer Palette lässt sich aufgrund ihres modularen Aufbaus ohne großen Aufwand reparieren. Defekte Kufen werden einfach ausgetauscht. „Aussortierte Elemente sind recyclingfähig und werden einem Recyclingprozess zugeführt“, sagt Arne Ringkowski. „Wir sind überzeugt, dass auch unsere Lieferanten die Vorteile der Kunststoff Düsseldorfer Palette schätzen werden. Optisch sind die neuen Paletten ebenfalls ein Gewinn und sorgen für eine ansprechende Warenpräsentation in den Filialen“, ergänzt Stefan Ruhland.
Seit 2016 ist die Kunststoff Düsseldorfer Palette bereits bei HOFER im Einsatz und wurde seitdem stetig optimiert. Aufgrund der guten Praxistauglichkeit und der durchgängig positiven Resonanz in der gesamten Lieferkette haben sich ALDI Nord und ALDI SÜD entschieden, die Kunststoff Düsseldorfer Palette flächendeckend einzuführen.
Die Auswirkungen auf die Holz Düsseldorfer Palette dürften klar sein. Wenn ALDI seine eigene Halbpalette hat, genau wie die LIDL Gruppe mit der Heilbronner Halbpalette – wer ist dann noch bereit, die hochqualitative EPAL Düsseldorfer Palette einzusetzen? Falls unsere Leser ein Beispiel kennen, dann wäre dies eine gute Erfolgsstory für LogistikNachrichten.de