DVZ stellt Europaletten Preise online

Was kostet eine neue Europalette? Die Frage kann ab morgen Nachmittag beantwortet werden: Dann erscheint der neue Palettenpreis-Index auf der DVZ-Homepage. Die Preise sind nach Nord- und Süddeutschland unterteilt. Auch Preisveränderungen bei Europaletten erster und zweiter Wahl werden gemeldet. Während bei den neuen Europaletten die Durchschnittspreise genannt werden, sind bei den gebrauchten Paletten die prozentualen Veränderungen zum Vormonat und für die nächsten drei Monate aufgeführt.

Hinweise auf idealen Zeitpunkt

 

Der Preisindex bezieht sich auf fünf Monate: den vergangenen, den aktuellen und die künftigen drei Monate. Ziel ist es, den Käufern Hinweise zu geben, wann der beste Zeitpunkt zum Kauf ist. Denn beispielsweise Naturereignisse führen dazu, dass Holz für Paletten nicht immer in gleichem Maße zur Verfügung steht. Wird das Holzangebot geringer, steigen die Preise – auch für Paletten. Gegenwärtig kosten neue Europaletten durchschnittlich 7,55 EUR in Norddeutschland und 7,70 EUR in Süddeutschland. Der Trend zeigt Preissteigerungen an auf fast 8 EUR. Vor Jahren gab es auch schon Werte von 9,50 EUR, aber auch von 6,50 EUR. Bei den Mengen, die benötigt werden, spielen solche Preisschwankungen eine große Rolle.

 

Diese Preisschwankungen brachten Hans-Joachim Bongartz, ehemals im Management des Palettendienstleisters Demes, auf die Idee, einen Palettenpreisindex zu kreieren. Im Februar hob er den „Paletten Report“ aus der Taufe, einen unabhängigen Infodienst über aktuelle Einkaufspreise für Europaletten.

 

Preise werden für die Qualitäten neu, erste Wahl, zweite Wahl und Händler-Ankaufspreise für Reparaturpaletten durch Benchmarking ermittelt. Die Preisangaben beziehen sich auf den allgemein gültigen Standard bei Frei-Haus-Lieferung von kompletten LKW-Ladungen für die Regionen Nord- und Süddeutschland.

 

Paletten Report verwendet als Qualitätsangaben bewusst nicht die Anwendungsempfehlung der ehemaligen UIC-Palettenorganisation Epal, in der die Qualitäten von A bis D und nicht mehr gebrauchsfähig gegliedert sind. Dies würde nach Auffassung von Bongartz erst Sinn machen, wenn alle, die Paletten verwenden, auch dieser Empfehlung folgen würden. Das ist momentan nicht der Fall ist.

 

Basis sind Preise in Deutschland

Bongartz holt regelmäßig über 250 Preise ein, sowohl von Palettenherstellern und –händlern als auch von Palettennutzern aus Industrie und Logistik. Verarbeitet werden ausschließlich Preise aus Deutschland. Diese werden bewusst in einer Preisspanne angegeben, da es in den Regionen Nord und Süd selbstverständlich auch noch zu regionalen Unterschieden kommen kann. „Bei allen Versuchen, die Preise so genau wie möglich zu ermitteln, wird es aber immer auch individuelle Angebote geben, die sowohl unter als auch über den ermittelten Preisen liegen“, erklärt Bongartz.

 

Auf Basis der gemeldeten Preise entwickelte „Paletten Report“ den Palettenpreisindex. Dieser ermöglicht durch die grafische Darstellung einen sofortigen Überblick über die Preisentwicklung. Zusätzlich prognostiziert „Paletten Report“ auch noch die weitere Preisentwicklung für die nächsten drei Monate. Über einen Link werden auch Preise für gebrauchte Paletten angegeben. Dafür ist allerdings beim „Paletten ­Report“ ein Abo für 10 EUR pro Monat abzuschließen.

Paletten-Einkäufer können sich mit dem Blick auf die DVZ-Homepage oder den weiterführenden Link aufwendige Preisermittlungen sparen. Sie sehen sofort, ob die Lieferanten angemessene Preise berechnen ­wollen oder ob nachverhandelt werden muss. Mit dem Palettenpreisindex können auch Preisgleitklauseln in Palettenkontrakten angepasst werden. Durch den monatlich aktualisierten Index können die Preise entsprechend reguliert werden.

 

Auch bei Streitigkeiten zum Ausgleich von Palettenkonten eignen sich die Preisangaben. Beide Parteien haben dann einen neutralen Preis für die zu berechnenden Paletten.